Ayers Rock, Kata Tjuta & Kings Canyon
Nachdem wir mit dem Zug “The Ghan” von Darwin in Alice Springs ankamen hatten wir ein paar Tage uns zu entspannen und die Stadt zu erkunden. Danach ging es aber schon auf die nächste Tour. Unsere Reise zum wohl berühmtesten Stein der Welt und Wahrzeichen Australiens, dem Ayers Rock, oder wie er in der Sprache der Ureinwohner heisst und mittlerweile auch offiziell wieder genannt wird “Uluru”.
Unsere Tour ging morgens um 6 Uhr von Alice Springs los und führte uns über den Stuart Highway zum “Uluru-Kata Tjuta Nationalpark”. Die Gruppe war bunt zusammen gemischt aus einem japanischen Rentnerpärchen, einem taiwanesischen, einem englischen und einem amerikanischen Pärchen, sowie einem Niederländer und noch drei anderen Deutschen. Dann hieß es erstmal fast 500km im Bus sitzen und sich gegenseitig kennen lernen.
Nach mehreren Stunden kamen wir endlich an unserem ersten Ziel an, dem Uluru. Er ist ungefähr 3,6 km lang und 350m hoch. Nach einem ausgiebigen Mittagessen machten wir uns auf den Weg den Uluru zu Fuß zu umrunden (oder zumindestens den Halben). Dies erwies sich bei 36C als ziemlich schweißtreibende Angelegenheit. So war es dann auch nicht überraschend, das die Besteigung des Uluru an diesem Tag wegen den Temperaturen nicht erlaubt war. Jedoch hatten wir dies sowieso nicht vor, da es ein Heiliger Ort für die Aborigines ist und es wie es unser Reiseführer so schön beschrieb, der Besteigung des Altars in der Notre-Damm-Kathedrale oder einem Spaziergang durch eine Moschee während des Gebets gleich käme. So schlenderten wir um den riesigen Felsen herum und und machten viele Fotos. Dann hieß es auch schon wieder in den Bus einzuateigen, damit wir noch rechtzeitig vorm Anfang des Sonnenuntergangs am dafür errichteten Aussichtspunkt ankamen. Und schon ging ein herrliches Farbenspiel los, da der Uluru während der untergehenden Sonne ein Farbenspektrum von leuchtendem rot über orange zu braun und schließlich schwarz annimmt. (Adrian hat wie üblich schöne Bilder geschossen)
Danach fuhren wir zu unserem Nachtlager, wo wir in Biwag Säcken unter freiem Himmel schlafen würden. Zunächst aber überraschte uns unser Reiseführer mit einem Känguru Schwanz, den er zusätzlich zu unserem anderen Abendessen zubereitete.
Dann hieß es auch schon schlafen zu gehen, da wir am darauffolgenden Morgen noch vor Sonnenaufgang aufstehen mussten um den Uluru bei Sonnenaufgang betrachten zu können.
Die Aussichtsplattform für den Sonnenaufgang zeigte uns neben einem Uluru in einem herrlichen Farbenschauspiel, auch die Olgas in den verschiedensten Farben. Anschließend gab es ein kurzes Frühstück und dann hieß es auch schon, wieder in den Bus einsteigen und die ungefähr 30km zu den Olgas zu fahren. Die Olgas oder auch “Berg der vielen Köpfe” sind eine beeindruckende Sammlung von runden Monolithen, die höchste Kuppel davon heißt Mt. Olga und ist 546m hoch. Da er für die dortigen Aborigines von höchster Bedeutung ist, dürfen wir auch diese nicht besteigen. Dafür gibt es aber einen wunderbaren Wanderweg mit dem klingenden Namen “Valley of the Winds” (Tal des Windes), dieser schlängelt sich durch schöne Schluchten und belohnt mit Aussichten auf surreale Felsblöcke und eine herrliche naturbelassene Landschaft.
Dann ging es auch schon wieder weiter zum Ayers Rock Resort in dem wir einkaufen konnten. Das Resort ist ein kleines Dorf in einer der ungastlichsten Regionen der Welt und doch fühlt man sich in eine ganz andere Gegend versetzt mit Shopping Center, Souvenierläden und Cafés. Anschließend fuhren wir zu unserem heutigen Nachtlager, welches bereits Richtung Kings Canyon lag, wo es für uns morgen hin gehen sollte.
Das Nachtlager war eine freudige Überraschung. Es lag mitten in der Einöde einer schönen Landschaft und hatte dennoch alles was man baucht. So hatten wir dank eines Brunnens fließendes Wasser und sogar eine Klospülung. Auch beim heutigen Abendessen konnte man wieder einen Känguru Schlanz probieren und die Jungs waren hellauf begeistert den Schwanz zuzubereiten und zu essen. Für uns andere gab es eine bunte Gemüsepfanne. Und schon wieder hieß es sich für die Nacht vorzubereiten um am nächsten morgen wieder früh aufstehen zu können. Man mag denken, das so eine Nacht in der Wildnis im Vergleich zu Städten leiser wäre, jedoch weit gefehlt. So viel Geräusche und vor allem auch unterschiedliche hab ich selten zuvor gehört. Da waren die Vögel am nächsten Morgen als Wecker auch nicht mehr verwunderlich.
Am letzten Tag ging es nun zum Kings Canyon (Watarraka). Der Kings Canyon hat bis zu 100m hohe Steilwände. Wir sind den 6km langen Kings Canyon Rim Walk gelaufen und hatten gleich zu Beginn einen fast 100m steilen Aufstieg, der zum größten Teil aus naturbelassenen Treppen und Felsen bestand. Oben angekommen wurden wir mit einem herrlichen Ausblick belohnt worden. Der Weg führte hier am Rand des Canyons entlang, bis hinein in den “Garten of Eden”. Am Ende der fantastischen Schlucht gab es einen Felsenpool mit prähistorischen Palmenfarmen. Dann ging es auch schon weiter durch einen Irrgarten aus gigantischen Sandsteinkuppeln, wobei man aufpassen musste nicht vom Wind weg geweht zu werden, da die Klippen nicht umzäunt sind. Schon ging es wieder an Abstieg und der Parkplatz kam in Sicht. Dort gab es erstmal eine Stärkung, bevor wir uns auf den Rückweg machen mussten. Die Heimfahrt wurde ziemlich holprig, da es nun hieß befestigte Straßen zu meiden und dafür die unbefestigten Straßen durchs Outback zu nutzen. Diesem Umstand verdankten wir viele holprige Stunden und einmalige Bilder dieser Landschaft. So konnten wir freilebende Kamele, Eidechsen und vieles mehr beobachten.
Zurück in Alice Springs verabredeten wir uns alle in Bo’s Saloon, einer netten Bar wieder zu treffen. Aber erstmal hieß es ausgiebig zu Duschen